Sommerurlaub 2019 — eine Hanse-Tour

Camping, Familie, Reisebericht, Wohnwagen

Schon zu Jahresbeginn wurden Urlaubsanträge geplant und das Hauptziel festgelegt. Es stand also schon lange fest, dass es im diesem Jahr, zum ersten Mal, an die Osteseeküste gehen würde. Das Feriencamp in Börgerende war onlinetechnisch durchleuchtet und anschließend gebucht worden.

Doch zu Beginn der Sommerferien gab es dann noch einen kleinen Bonus und der Dienstplan ließ zu, schon 2 Tage vorher zu fahren. Somit ergab sich die Möglichkeit auf dem Weg an die Küste noch einen Zwischenstopp einzulegen. Schnell fiel die Wahl auf Hamburg, denn Hamburg ist immer eine Reise wert.

Durch mehrere Familienbesuche war die Stadt allen bekannt und die Sehenswürdigkeiten schon abgefrühstückt. Geplant war ein entspannter Tag und am Abend ein Besuch im Miniatur Wunderland.

Als Homebase zur Übernachtung diente der Platz Stover Strand, ca. 25km elbaufwärts von Hamburg. Hier konnten wir hinter dem Deich unmittelbar an der Elbe stehen und genossen am Abend den Elbstrand zur Erholung.

Stellplatzlandschaft hinter dem Elbdeich.

Freie Aufstellung auf der Wiese.

Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Zug in die Elbmetropole hinein. Wir setzten gemütlich mit dem Wasserbus die Fahrt nach Övelgönne fort und spazierten am Elbstrand entlang zum alten Schweden. Nach einem Picknick fuhren wir zurück in die Stadt und machten uns auf den Weg in die Speicherstadt.

Der alte Schweden stammt aus Småland und rutschte mit der Eiszeit nach Hamburg in die Elbe.

Die Speicherstadt beherbergte früher Waren-Schätze wie Tee und Gewürze. Heute Restaurants, Kulturräume und eben das Miniatur Wunderland.

Das Miniatur Wunderland ist einfach jedem, unabhängig von Alter und Interessenlagen, absolut zu empfehlen und nicht zu unrecht mittlerweile die meistbesuchte Attraktion Deutschlands.

Nach einem langen Aufenthalt und der Aufforderung aufgrund der Schließungszeiten die Ausstellung zu verlassen, führen wir mit dem letzten Zug wieder zum unserem Wohnwagen.

Nachdem wir ausgeschlafen hatten, machten wir uns reisefertig und brachen auf, die 250km bis zur Küste in Angriff zu nehmen.

Wie schon 2 Tage zuvor kamen wir problemlos durch, sieht man von der abenteuerlichen Landpartie ab, mit der wir ein heftiges Gewitter umfuhren. Bereits um 17 Uhr hatten wir uns vollständig auf dem Stellplatz eingerichtet und die Kids drehten mit den Rädern ihre ersten Runden.

Das Feriencamp Ostsee in Börgerende ist ein sehr sauberer und schön parzellierter Platz. Er liegt unmittelbar hinter dem Ostseedeich, so dass man mit wenigen Schritten am Strand ist. Der Ort ist klein und daher nicht mit Geschäften überfrachtet oder von Touristen überlaufen, wie Kühlungsborn oder Warnemünde.

Zu Beginn zickte das Wetter noch ein wenig herum, so dass der Besuch im Aquadrom in Graal-Müritz notwendig wurde. Die Kids wollten schwimmen, zur Not im Meerwasserschwimmbad (gut in Rostock standen wir ja auch vor verschlossenen Türen). Das Abendessen am Fischimbiss wurde dann eine hektische Angelegenheit, als uns der nächste Gewitterschauer heimsuchte.

(Noch) gut gelaunt am Fischimbiss, das Gewitter ließ nicht lange auf sich warten.

In den folgenden Tagen besserte sich das Wetter und wir konnten zur landschaftlichen Erkundung übergehen.

Mit dem Fahrrad gibt es verschiedene Ausflugsziele rundherum: Steilküstenabschnitte, Gespensterwald Nienhagen, Bad Doberan, Heiligendamm oder Kühlungsborn. Die 14km bis Warnemünde waren uns mit den Kindern zu weit, sind aber ansonsten sehr schön entlang der Küste zu fahren.

Neben faulen erholungsreichen Tagen auf dem Campingplatz oder am Strand besuchten wir die Hansestädte Wismar und Rostock. Bummeln durch die Fußgängerzone, Besichtigung der einen und der anderen Kirche und jede Menge Eis standen dabei im Mittelpunkt. Insbesondere die schöne Altstadt von Rostock überraschte uns, denn unsere Erwartungen waren ehrlich gesagt sehr gering.

Am Stadtrand noch durch die sozialistisch geprägten, unwirklich erscheinenden Plattenbauviertel gefahren, besticht die Innenstadt durch hanseatisch geprägte Giebelhäuser, die die Bedeutung der Stadt als Handelszentrum seit Jahrhunderten wiederspiegeln.

Da passte es natürlich, dass just zur Zeit unseres Besuches die Hansesail bevorstand. Am Abend vor der Eröffnung waren schon zahlreiche Segelschiffe im Stadthafen festgemacht und das mexikanische Schulschiff Cuhautemoc, eine 3-Mast Bark, lud schon zur Besichtigung ein.

Davon beeindruckt führen wir 2 Tage später auch noch nach Warnemünde an die Mole und könnten zwei russische Grossegler, die „Mir“ und die „Krusenstern“, beim Einlaufen bewundern. Außerdem hatten auch zwei Kreuzfahrtschiffe festgemacht und die Stadt war entsprechend rappelvoll an Besuchern.

Eine weitere Besonderheit hier an der Küste ist die dampflokbetriebene Zugstrecke zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn. Lange schwankte der Familienrat ob wir eine Fahrt machen oder nicht. Am Ende kombinierten wir es mit einer Radtour. Mit der Molli-Bahn nach Kühlungsborn hin und mit dem Rad (und Rückenwind) wieder zurück zum Campingplatz.

Zum Ende hin wurde noch einmal das Wetter und der Strand genutzt und ein wenig auf dem Campingplatz abgehangen.

Seebrücke in Kühlungsborn.

Zum Abschluss am letzten Tag ging es natürlich an den Strand und dann gut erholt und gestärkt auf die Rückreise…

Strandkorbpizza

Letztes Mal am Strand. Letztes Mal im Meer schwimmen. Erstes Mal Strandkorbpizza.